Zahlen und Fakten

Zahlen und Fakten
Einwohner

699 (Stichtag 31.10.2021)

 

Fläche

13,86 km²

 

Lage

 Heiligenberg  gehört geographisch zum Hausruckviertel und liegt im politischen Bezirk Grieskirchen.

Geographische Lage: 13°47` östliche Länge 48°22` nördliche Breite

Meereshöhe 390 m (im Bereich Krämerkapelle) 420 m (im Bereich Friedhof) höchster Punkt 492 m (im Bereich Bruck)

Angrenzende Gemeinden: Waizenkirchen, Peuerbach, Neukirchen am Walde, Eschenau im Hausruckkreis, St. Agatha.

 

Ortschaften

Andling, Au, Bach, Bruck, Eitzenberg, Freindorf, Grub, Haid, Heiligenberg, Irrenedt, Laab, Maiden, Moos, Oberleiten, Schörgendorf, Süssenbach, Wassergraben.

 

Geschichtliches

Über die Vergangenheit des Ortes ist wenig bekannt. Eine Legende besagt, dass hier vor vielen Jahrhunderten ein reicher Edelmann bei der Jagd verletzt, aber durch das Wasser einer Quelle auf wundersame Weise geheilt wurde. Als Dank ließ er an dieser Stelle eine Kirche errichten. Die Ortsbezeichnung Heiligenberg leitet sich demnach vom Brunnen in der Kirche und von der Lage des Ortes am Berg ab. Am Standort der Kirche dürfte sich eine vorchristliche Kultstätte befunden haben.

Das heutige Gemeindegebiet war lange Zeit von dichtem Wald bedeckt. Es wird jedoch angenommen, dass schon die Römer, die ja um die Zeitenwende der Kelten verdrängten einzelne Militärstraßen durch die Wälder herstellten. Mit dem Zusammenbruch des weströmischen Reiches zogen die meisten "Limes-Soldaten" ab. Nach der Völkerwanderung, ausgelöst durch die hunnischen Raubzüge, rückten aus dem Norden und Osten bajuvarische Volksscharen in die von den Römern verlassenen Grenzbefestigungen an der Donau und begannen mit dem Wiederaufbau der verwüsteten Gegenden und Fluren.

Zur Rodung selbst holten die Bajuvaren die Bojer (= slawische Waldarbeiter aus Böhmen) , die dann vielfach in Einzelrodungen sesshaft wurden und teilweise heute noch als Einzelgehöfte bestehen. Aus dieser Zeit spricht eine Urkunde aus dem Jahre 777 erstmals von einer Besiedlung dieses Gebietes. Damals herrschten fränkische Könige über das Gebiet zwischen Inn und Enns und brachten viele fränkische Ansiedler in die hiesige Gegend. Zur Zeit der fränkischen Königsherrschaft haben Benediktiner von Regensburg das große Waldgebiet nordwärts der Aschach (wozu auch Heiligenberg zählt) zur christlichen Kultur gewonnen. Askituna hieß dieser Landstrich zwischen Donau und Aschach, entspricht in etwa den Pfarren Neukirchen am Walde, Waldkirchen, St. Agatha und teilweise Heiligenberg (nördl. des Leithenbaches). Auch im Leithenbachtale wurde frühzeitig gerodet. Ein halbes Jahrhundert später gelten Eschenau (Eskituna) und Waldkirchen (Vuesin) schon als ansehnliche Güter. Wie von Norden her am linken Ufer der Aschach die Mönche aus dem Kloster St. Emeran (Regensburg) die christliche Kultur begründeten, so ist unzweifelhaft auch die Lichtung der Wälder von Süden her, an welchem heute Waizenkirchen und teilweise Heiligenberg liegen, ein Werk der Mönche. Die älteste Jahreszahl unserer Gemeinde ist 1140. In einer Urkunde (Oö. UB 561) ist von "Prukke" der heutigen Ortschaft Bruck die Rede. Zu den älteren Siedlungsgebieten rechnet man auch Süssenbach (urkundlich 1180 erwähnt), Andling, Au, Eitzenberg, Freindorf, Laab, Maiden und Schörgendorf, die 1371 im Schaunburger Urbar aufscheinen. Das jüngste Siedlungsgebiet ist wohl der Ort Heiligenberg selbst. Der "hl. Berg" war bis ins 14. Jahrhundert bis gegen die Ortschaft Bach bewaldet. Noch im 16. Jahrhundert soll die Kirche mit der damals aus 3 Häusern bestehenden Ortschaft mitten im Wald gestanden sein. Erst in einer Karte von Matthäus Vischer aus dem Jahr 1667 ist die Kirche und die Ortschaft Heiligenberg eingezeichnet. Die meisten Bauern waren der Herrschaft Weidenholz, andere der Herrschaft Peuerbach oder Freiling, Innersee, dem Stift Engelszell usw. untertan und zehentpflichtig. Sie mußten gewaltige Abgaben und Dienstleistungen für ihre Herrschaft erbringen. Während der Reformationszeit war die Pfarre Waizenkirchen, zu der auch Heiligenberg gehörte, beinahe ausnahmslos dem evangelischen Bekenntnis der Augsburger Konfession zugewandt. Unter der evangelischen Freiheit verstanden die Bauern auch die Freiheit von Dienst und Robot. So ist es auch verständlich, dass sich die Bauern unserer Umgebung ausnahmslos an den Bauernaufständen beteiligten. Auch beim großen Bauernaufstand 1926 waren alle Bauern von Heiligenberg vollzählig mit dabei. Die Bauernaufstände brachten viel Leid über die Bevölkerung. Bei den Erbfolgekriegen wurde unser Gebiet ebenfalls von feindlichen Heeren durchzogen. Von 1800 - 1809 wurde unsere Heimat gleich dreimal von den Franzosen besetzt und ausgeplündert. 1809 flüchtete die Bevölkerung der Ortschaft Heiligenberg mit Hab und Gut nach Wassergraben. Auch das Allerheiligste und andere Kirchenschätze sollen sie dorthin mitgenommen haben. Scheinbar waren die Flüchtlinge irgendwie verraten, da noch heute in der Überlieferung bekannt ist, dass die Franzosen, als sie leere Häuser, keine Beute und Lebensmittel vorfanden, immer fragten: "Wo is Wossergrobn?" Aufgefunden wurde das Versteck aber nicht. In vielen Ortschaften erinnert ein Marterl oder eine Kapelle an die Ereignisse im Bauernkrieg, an die Pestzeit oder an die Franzosenzeit. Von 1810 - 1816 gehörte unser Gemeindegebiet zu Bayern. In der Mitte des 19. Jahrhunderts endete für die Bauern das Untertänigkeitsverhältnis. Die bäuerlichen Ortschaften wurden in die Ortsgemeinden eingegliedert. Im Jahr 1882 konstituierte sich die Gemeinde Heiligenberg. Sie umfaßte schon das heutige Gemeindegebiet und deckte sich genau mit der bereits seit 100 Jahren bestehenden Pfarre. Die Ortschaften Eitzenberg und Laab gehörten zuvor zu Peuerbach, Andling, Bruck und Wassergraben zu Eschenau und alle übrigen Ortschaften zu Waizenkirchen. Der erste Gemeindevorsteher (Bürgermeister) war Georg Sageder, Zwischenholzer in Maiden.

 

 

Bürgermeister

Sageder Georg, Zwischenholzer in Maiden, 1882 - 1888

Voglhuber Franz, Bruckner in Moos, 1888 - 1891

Wagner Mathias, Mair in der Bruck, 1891 - 1897

Mair Michael, Stöger in Haid, 1897 - 1909

Parzer Franz, Müller in Haid, 1909 - 1917

Watzenböck Mathias, Mair in Bach, 1917 - 1920

Dieplinger Franz, Obernbruckner in Bruck, 1920 - 1924

Humer Franz, Mair in Oberleiten, 1924 - 1929

Humer Mathias, Binder in Haid, 1929 - 1932

Humer Karl, Wohlfahrt in Maiden, 1932 - 1938

Öller Franz, Aigner in Freindorf, 1938 - 1944

Andlinger Josef, Gastwirt in Heiligenberg, 1944 - 1945

Rennmayr Josef, Lipplmair in Süssenbach, 1945 - 1949

Haslehner Ferdinand, Untermair in Au, 1949 - 1955

Rennmayr Josef, Mair in der Bruck, 1955 - 1972

Sandberger Franz, Aumair in Andling, 1972 - 1973

Zauner-Wagner Johann, Wagner in Andling, 1973 - 1991

Roiter Karl, Schusterbauer in Andling, 1991 - 2015

Manfred Haslehner, Untermair in Au, seit 10. April 2015